Initiative „Aufwind“: Social City Wien hilft UnternehmerInnen den Behörden-Dschungel zu meistern.
Besonders Ein-Personen- sowie Kleinstunternehmen sind von der Corona-Krise wirtschaftlich besonders betroffen. Viele Dienstleister wie z.B. Masseure, Physiotherapeuten, Fitness Trainer oder Fremdenverkehrsführer mussten ihre Tätigkeit aufgrund der COVID-19-Maßnahmen wiederholt für mehrere Wochen und Monate größtenteils komplett einstellen.
Vom Staat sowie auch lokal von der Stadt Wien wird eine Vielzahl an finanziellen Unterstützungsmaßnahmen für diese stark betroffenen UnternehmerInnen angeboten. Hier jedoch den Überblick zu behalten, das jeweils passende Hilfsangebot zu eruieren, ohne buchhalterische Unterstützung die Unterlagen zu sichten, um schließlich die korrekten Anträge stellen zu können, stellt viele der Betroffenen vor eine große Herausforderung.
Doch genau hier setzt die Initiative "Aufwind - Gemeinsam stark aus der Krise" der Social City Wien an und bietet damit ein völlig neues Beratungsangebot speziell für besonders betroffene Ein-Personen- und Kleinstunternehmen: Das Angebot reicht von einer niederschwelligen Beratung bis hin zu Unterstützung von Unternehmen, die sich aufgrund der aktuellen Krise keine Unternehmens- bzw. Steuerberatung leisten können. Diese ist jedoch notwendig, da die Bestätigung eines Wirtschaftsprüfers oder Steuerberaters Voraussetzung ist, um die entsprechenden Anträge auf Zuschüsse stellen zu können.
Das bestätigt auch Steuerberater Mag. Dimitar Zlatev: "Zahlreiche UnternehmerInnen, die aufgrund den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie besonders stark betroffen sind, konnten aus Kostengründen bereits vor der Krise keinen steuerlichen Vertreter beauftragen. Bei der Beantragung des Fixkostenzuschusses aber auch anderer Zuschüsse, war bzw. ist jedoch die Bestätigung eines Wirtschaftsprüfers oder Steuerberaters oder Buchhalters Voraussetzung. Genau für diese UnternehmerInnen ist das Schwerpunktangebot die richtige Antwort auf dieses Problem. Darüber hinaus wird kompetent über weitere Hilfsmaßnahmen beraten. Unabhängig davon, ob die Bestätigung des Steuerberaters vorausgesetzt wird."
In den Sprechstunden in der Social City Wien werden die individuellen Anliegen und Sorgen der UnternehmerInnen geordnet, Sachverhalte und Zahlen gesichtet, entsprechende Orientierung im Sozialangebot Wiens gegeben und gemeinsam Formulare (Förderungen, Beihilfen, Zuschüsse, Befreiungen etc.) ausgefüllt. Die Freiwilligen der Social City Wien werden bei Bedarf in fachlichen Fragen von geprüften SteuerberaterInnen unterstützt.
Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt außerdem von der Social Innovation Research Unit (SIRU) als Forschungseinrichtung der Social City Wien und anerkannte außeruniversitäre Forschungsreinrichtung der FFG (Forschungsfürderungsgesellschaft der Republik Österreich), mit dem Ziel nachhaltige Handlungsempfehlungen sowohl für wirtschaftspolitische Institutionen, als auch für die Unternehmer selbst heraus zu arbeiten.
"Das Angebot an Soforthilfen für UnternehmerInnen ist groß. Doch um überhaupt Zugang zu diesen Angeboten zu bekommen, müssen viele Hürden genommen werden. Genau da schließt unsere Initiative die Lücke und hilft UnternehmerInnen dabei, den Überblick zu behalten, Orientierung und Perspektiven aufzuzeigen, aber auch ein offenes Ohr für die Sorgen der UnternehmerInnen anzubieten", erzählt Emil Diaconu, Geschäftsführer der Social City Wien.
Auch Markus Wölbitsch, Mitinitiator und Vorsitzender des SCW-Beirats, zeigt sich erfreut über den Start der Initiative: "Ich freue mich, dass wir mit dieser Initiative insbesondere Ein-Personen- und Kleinstunternehmen in Wien unterstützen können. Sie standen und stehen in der Corona-Krise vor großen Herausforderungen und leisten jetzt einen ungemein wichtigen Beitrag für das wirtschaftliche Comeback in ganz Österreich."
Unterstützung gibt es auch von Yvonne Rychly, Wiener Gemeinderat- und Landtagsabgeordnete: "EPUs sind in Wien ein relevanter Faktor, denn rund 65.000 WienerInnen entfalten eine wirtschaftliche Tätigkeit als EPU. Eine der größten Herausforderungen für viele EPUs ist die Verbindung ihres fachlichen Know-Hows mit unternehmerischem Handeln und grundlegenden unternehmerischen Kompetenzen. EPUs sind von der Coronakrise stark betroffen. In schwierigen Zeiten ist es umso wichtiger, ein sicheres Netz für jene zu spannen, die den Mut hatten sich selbstständig zu machen. Heute sind diese UnternehmerInnen ein Personen Unternehmen - übermorgen sind sie Arbeitgeber für viele Menschen!"
"Wir brauchen jetzt schnelle und wirksame Maßnahmen, damit jede Unternehmerin und jeder Unternehmer Zugang zu den verfügbaren Förderungen erhält. Die neue Initiative der Social City Wien ist eine Punktlandung - sie bietet EPUs und Kleinstunternehmen Beratung und Orientierung, die sofort spürbar ist und Zuversicht gibt," zeigt sich auch Carmencita Julia Nader, Leiterin Social Banking bei Erste Bank und Sparkasse, von der Initiative überzeugt.
"Gerade in Zeiten, in denen viele Kleinstunternehmen aufgrund der Corona-Auswirkungen vor existenziellen Problemen stehen, ist ein schneller und unkomplizierter Zugang zum vielfältigen Sozialangebot der Stadt Wien enorm wichtig. Die Stadtmenschen-Initiative leistet hier echte Pionierarbeit und gibt den betroffenen Menschen eine neue Perspektive. Wir freuen uns, ein Teil davon zu sein und hier unseren Beitrag einfließen zu lassen", erklärt Robert Gulla, CEO der LUKOIL International Holding GmbH.
Foto (c) Social City Wien (v.l.n.r:) Emil Diaconu (GF Social City Wien), Robert Gulla (GF Lukoil), Thoma Strobach (Partner, PwC), Markus Wöllbitsch (Beirat Social City Wien), Carmencita Julia Nader (Leiterin Social Banking bei Erste Bank), Yvonne Rychly (Wiener Gemeinderat- und Landtagsabgeordnete), Mag. Dimitar Zlatev (Steuerberater), Richard Vrzal (GF Social City Wien)